Buschhoven, den 8. August 1927

Den edlen Schießsport zu hegen und zu pflegen, das sollen die höchsten Bestrebungen unseres Vereins sein. Fordert es doch den Einsatz des ganzen Mannes, mit seinem ganzen Willen und seiner letzten Energie. Und der Zusammenschluss zu echter Kameradschaft, wird durch die Ausübung des Schießsports gewiss nicht ausbleiben. 

Möge der Verein für Kleinkaliber - Schützen blühen und gedeihen!

Von solchen Gedanken beseelt, haben wir uns zu 21 Mann zusammen geschlossen.
Das sind folgende:


Kentenich, Peter
Schneppen, Severin
Bongartz, Heinrich
Brünagel, Heinrich
Dolff, Franz
Dolff, Walter
Engel, Jakob
Haas, Hermann
Haas, Willi
Heinen, Karl
Kaspers, Martin
Lenhard, Toni
Overkamp, Johann
Scheben, Adolf
Scheben, Gerhard
Schneppen, Peter
Wahlen, Willi
Wappenschmidt, Josef
Winand, Heinrich
Wolff, Peter
Zimmer, Willi 

Dies sind die Gründer des Vereins. 

Chronik der Bruderschaft



Buschhoven und seine Schützen
Aus der Geschichte des Sport – Schützenvereins „St. Sebastianus“ Buschhoven e. V.
 
Am Burgweiher in Buschhoven, dort wo sich heute der Ortskern unseres Dorfes befindet, genauer gesagt auf zwei Inseln in der damals noch viel größeren Wasserfläche, stand vor über 2000 Jahren ein Kastell der römischen Besatzungstruppen; und auf dem Rasselberg, oberhalb der Stelle wo zwei von Trier nach Bonn führende Militärstraßen zusammenliefen, war ein Wachtturm errichtet. Durch die zu diesem militärischen Stützpunkt gehörende Ansiedlung mit der Pferdewechsel- und Poststation, dem Verpflegungsmagazin, den Herbergen und Unterkünften zog sich auch die Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. Vollendete „Römische Wasserleitung“. Sie versorgte von der Eifel her kommend die Hauptstadt der römischen Provinz Niedergermanien „Colonia agrippinensis“ (Köln) mit Wasser.


Jahrhunderte später wurde hier eine erzbischöfliche Burg errichtet, woher sich auch der Ortsname Bischofshuova, nach mehrfachen Wandlungen seit 1329 Buschhoven geschrieben, erklärt. Über weitere Jahrhunderte hinweg war die Burg
Sitz der Vögte zu Buschhoven, an die Stelle der Burg wurde ein Schlossneubau errichtet, der dann mehreren Kurfürsten von Köln als Wohn- oder Jagdschloss diente. Hermann von Wied machte 1542/43 als Erzbischof und Kurfürst von Köln Schloss Buschhoven zum Mittelpunkt seiner Bemühungen eine Reformation der katholischen Lehre durchzuführen. Eine schwere Feuersbrunst im Jahre 1793 zerstörte nicht nur zwei große Gehöfte, 40 von 58 Einzelhäusern und das Pastorat sondern endgültig auch das „Churfürstliche Schloss“.


Es folgten Jahrzehnte friedlichen Aufbaues der dörflichen Gemeinschaft mit einer zunehmenden Zahl von Bauernhöfen. Über 600 Einwohner zählte die Gemeinde schließlich im Jahre 1927, als sich auf Betreiben des späteren 1. Vorsitzenden Peter Kentenich im Hause von Johann Overkamp 21 junge Männer zusammenfanden, die die Freude am Schießen ebenso wie der Wunsch nach kameradschaftlichem Zusammenhalt verband. Unter dem Namen „Kleinkaliber-Schützen Buschhoven“ wurde ein Verein gegründet.
Noch im Gründungsjahr konnte der Verein, der sich dem „Deutschen Kartell für Jagd- und Sportschießen“ angeschlossen hatte, die ersten zwei Vereins-Kleinkalibergewehre erwerben, die dann allerdings mit zwei weiteren im Jahre 1945 beschlagnahmt wurden. Mit großem Einsatz wurde die etwas außerhalb des Ortes gelegene Kiesgrube „Am Noel“ zum 50 m-Schießstand ausgebaut. Hier wurden auch die ersten Schützenfeste unter Beteiligung befreundeter Schützenvereine gefeiert. Die von einem Schießausschuss geleiteten Schießübungen waren so erfolgreich, das man schon 1929 den Bezirkswandervogelpreis erringen konnte. Anfang des Krieges erst konnte der Verein zu einem gegenüber dem Vereinslokal „Zum Schlagbaum“ neu aufgebauten, günstiger gelegeneren Schießstand überwechseln.


Wie im katholischen Rheinland mit seinen mittelalterlichen Schützengilden seit Jahrhunderten üblich, verbanden auch die Buschhovener Schützen enge Beziehungen mit ihrer Pfarrkirche. Diese wurde, als Wallfahrtskirche dem Gnadenbild der Rosa Mystica gewidmet und ist weit über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus bekannt. An den großen Veranstaltungen, wie der Fronleichnams- und der Rosenfestprozession beteiligten sich die Schützen in großer Zahl, ab 1933 weitgehend schon in eigener Tracht – bis es 1937 verboten wurde. Diese von beiden Seiten gepflegte Verbindung legte es nahe, dass die Schützenbrüder, als sie 1947 daran gingen, das während des Krieges ruhende Vereinsleben wiederzuerwecken, durch eine Änderung der 1927er Satzung ihrer Vereinigung den Rahmen einer Schützenbruderschaft gaben und fortan unter dem Namen „St. Seb. Schützenbruderschaft Buschhoven“ geführt werden.

Sie gehört dem Diözesanverband vom hl. Sebastianus im Erzbistum Köln an und ist satzungsgemäß mit der Pfarrkirche St. Katharina kirchlich verbunden. Ihr „Rosenpastor“ Wilhelm Tent, der 20 Jahre lang die Schützen fördernd begleitet hatte, stand der Bruderschaft als Präses zur Seite. Bereits am 30.10.1949 konnte unter der Patenschaft des Freiherrn Hermann von Boeselager-Kapellen die neue Bruderschaftsfahne geweiht werden. Sie zeigt in schwerer gestickter Ausführung auf der einen Seite den hl. Sebastian als Symbol der historischen Schützenbruderschaften und auf der anderen Seite die Auffindung des Gnadenbildes der Rosa Mystica durch Ritter Schillings-Kapellen-Bornheim, derjenigen Mutter-Gottes-Figur also, die nach der Säkularisierung der geistlichen Güter im Jahre 1806 vom hochadligen Frauenstift Schillingskapellen nach Buschhoven überführt worden war.


Befehlsgemäß, wenn auch arg niedergedrückt, konnte man das Schießen in den ersten Nachkriegsjahren nur mit der Armbrust wieder aufnehmen und musste 1948 und 1949 noch den Schützenkönig mit dieser Waffe ausschießen. Die Schützenkette hatte der frühere Vereinsvorsitzende und jetzige 1. Brudermeister Peter Kentenich glücklicherweise über die Wirren des Krieges hinweg retten können. So war und ist sie noch heute eine würdige Ehrenkette für den König. 1950 konnte man dann wieder auf das Gewehr übergehen, wenn es auch kein Kleinkalibergewehr mehr war, sondern ein Luftdruckgewehr. Die Benutzung des Luftgewehres erwies sich übrigens schon deshalb als vorteilhalft, weil man so, trotz stärker einengender Sicherheitsvorschriften, den Schießplatz im Dorf, gegenüber dem schon seit über 200 Jahren als „Rasthaus zum Schlagbaum“ nachgewiesenen damaligen Vereinslokal der Bruderschaft, beibehalten konnte; er wurde 1961 mit wirkungsvoller Unterstützung unseres Schirmherren bis auf 12 Luftgewehrstände ausgebaut.


Zum ersten Mal fiel 1951 durch Losentscheid die Ausrichtung des Bundesfestes des Bezirksverbandes „Bund Vorgebirge“ an unsere Bruderschaft, danach in den Jahren 1977, 1988 und 2002. Sowohl dieses erste als auch die folgenden waren gelungene Feste, die uns noch lange in Erinnerung blieben. Auch das Fest im Jubiläumsjahr 2002 konnte an diese Tradition anknüpfen. Im Jahre 1952 wurde mit dem Schützenfest zugleich das silberne Jubelfest der Bruderschaft begangen. Bei dieser Gelegenheit wurden die 11 zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Gründungsmitglieder mit der St. Seb. Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Ende 1954 legte Peter Kentenich aus Gesundheitsgründen sein Amt als 1. Brudermeister nieder, er wurde zum Ehrenbrudermeister ernannt. Neuer 1. Brudermeister wurde Karl Heinen.


1956 feierte unser Hochverehrter Präses, Pfarrer Wilhelm Tent, sein goldenes Priesterjubiläum. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft übergab ihm – einem heimlichen Wunsche folgend – als Geschenk die von den Schützen ausschließlich aus eigenen Mitteln an der Stelle eines bei Kriegsende zerstörten Heiligenhäuschens errichteten Kapelle. Pfarrer Tent verstarb Ende des Jahres 1959, tiefbetrauert von den Buschhovener Schützen, denen er 30 Jahre mit Rat und Tat zur Seite gestanden hatte. Sein Nachfolger wurde 1960 Pfarrer Schulze, nach seinem Tode folgte ihm 1968 Pfarrer Kohlmann, der 1970 die Einsegnung der neu erbauten Wallfahrtskirche St. Katharina feiern konnte und 1976 dann nach langem Leiden verstarb. Unser neuer Präses wurde dann Anfang 1977 Pfarrer Niemczyk. 1981 übernahm Pater Friede dieses Amt und wurde 1999 abgelöst durch Pater Trojak. Seit 2003 übernahm dann erneut Pater Friede das Amt des Präses und wird seit 2014 von seinem ev. Amtsbruder Pfarrer Edelmann unterstützt.


Leider verstarb im Jahre 1963 nach einem Unfall der Schirmherr unserer Bruderschaft, Freiherr Herrmann von Boeselager. Er stand uns über Jahrzehnte hinweg helfend zur Seite, so in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit, beim Aufbau des neuen Schießstandes und bei der Errichtung der Kapelle am Waldrand, für die er die handgeschmiedete Tür stiftete. Freundlicherweise übernahm seine Gattin, Freifrau Sophie von Boeselager, dann die Schirmherrschaft für unsere Bruderschaft, später Verein. Im Jahre 2004 wurde Ihr zum 40jährigen Jubiläum eine besondere Ehrung durch den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften zu Teil. Nach Ihrem 100.  Geburtstag gab Sie im Jahre 2014 aus Altersgründen die Schirmherrschaft zurück. Wir bekunden für die 50jährige Übernahme der Schirmherrschaft Dank und Anerkennung.


Seit Anfang der 60er Jahre wurde verstärkt Nachdruck auf das sportliche Wettkampfschießen gelegt. An dieser Entwicklung hatte unser Schützenbruder und späterer Bezirksschießmeister Johannes van de Sandt großen Anteil. Es wurden zunächst Mannschaften in der Schützen- und Altersklasse aufgestellt. In den Folgejahren wurden Mannschaften in der Damenklasse sowie in der Jugendklasse gebildet und Anfang der 70er Jahre auch in der Schülerklasse. Sehr schnell verzeichneten unsere Sportschützen gute Erfolge und konnten aufsteigen bis in die Diözesanklasse. Hier wurden sie in der Disziplin Luftgewehr 1967 Diözesanmeister.
Auch beim traditionellen Schießen waren Erfolge zu verzeichnen. Dies sowohl in den Mannschafts- als auch in den Einzeldisziplinen. War es 1961 noch der 3. Platz beim Schießen auf die Bundeskette des Bezirksverbandes, so folgten Siege in den Jahren 1973, 1988, 1993, 2008 und 2011. Im Jahre 1967 errang unser Schützenbruder Josef Feilmeyer beim Bundesschießen den Sieg in der Altersklasse und gewann damit eine Romfahrt, die er 1968 jedoch leider nicht mehr antreten konnte, da er vorher verstarb. Erster Bezirkskönig wurde im Jahre 1972 Johannes Scheben, ihm folgten 1976 Peter-Josef Scheben und 1980 Karl Quast. Die Bezirksprinzenwürde wurde 1967 von Peter Bois und 1981 von Jörg Czycholl errungen. Bezirksschülerprinz wurde Georg Bürvenich im Jahre 1978 und Sandra Todemann wurde im Jahre 1983 Bezirksschülerprinzessin. Am 20.11.2010 nahm unser amtierender König Peter Josef Wolff erstmals beim Bezirkskönigsschießens des RSB teil und konnte die Würde des Kreiskönigs erringen.


Standen an den Schützenfesten bis in die 60ger Jahre die Schützenkönige und Jungschützenprinzen der Bruderschaft als Regenten alleine vor, so sind in den Folgejahren der Schülerprinz, die Schützenliesel und der Bürgerkönig hinzugekommen. Auch die Damen hielten Einzug in die Welt des Schießsports und konnten ebenfalls beachtliche Erfolge sowohl bei den Rundenwettkämpfen als auch beim traditionellen Schießen erringen. Beim Schießen um den Titel der Bezirksschützenliesel dominierten unsere Damen zeitweise. Der Titel wurde im Jahre 1995 erstmals ausgeschossen und von Dorothea Jansen errungen. Ihr folgten im Jahre 1996 Nicole Overkamp, im Jahre 1997 Andrea Weiß und im Jahre 2000 Christa Ley, 2006 erneut Nicole Overkamp die dann im Jahre 2012 den Titel zum 3. Mal errang und somit die 1. „Kaiserliesel“ wurde.


Den Anforderungen der Zeit entsprechend wurde auf Beschluss der Jahreshauptversammlung die bereits 1947 abgeänderte Urfassung unserer Satzung im Jahre 1972 neugefasst, mit der Maßgabe die Voraussetzung für eine Eintragung ins Vereinsregister zu schaffen und die Gemeinnützigkeit zuerkannt zu bekommen. Auch ein neuer Vorstand leitete seit 1977 unter dem 1. Brudermeister Peter Engel die Bruderschaft. Karl Heinen wurde zum Ehrenbrudermeister ernannt.


In dieser Zeit ging man daran Pläne für ein neues Schützenzentrum zu erstellen, weil der bisherige Schießstand zu klein war, aber auch den sicherheitstechnischen Anforderungen trotz ständiger Änderungen nicht mehr gerecht wurde. Im Januar 1979 wurde der erste Spatenstich getan. Dank der uneigennützigen Einsatzfreude zahlreicher Mitglieder und Gönner konnte bereits ein Jahr später, am 30.04.1980, eine große Einweihungsfeier stattfinden.


Fortan wird noch intensiverer Schießsport betrieben, vorerst jedoch nur in den Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole. Bis zu 11 Mannschaften und zahlreiche Einzelschützen nehmen an Rundenwettkämpfen, Vereinsmeisterschaften, Diözesanmeisterschaften und Bundesmeisterschaften teil. Sehr viel Intensität wurde für Jugendarbeit aufgeboten. Aber auch das gesellige Vereinsleben fand neue Akzente.


Nachdem im Jahre 1990 die Vereinsführung erneut wechselte und nun Peter-Josef Scheben der Bruderschaft als 1. Brudermeister vorsteht, begann man Pläne für den Bau eines 50-m-KK-Schießstandes auszuarbeiten. Bereits bei der Mitgliederversammlung im April 1990 wurde der Beschluß zum Bau des neuen Schießstandes gefasst. Die Schützenbruderschaft wurde Mitglied im Rheinischen Schützenbund und somit ebenfalls Mitglied im Deutschen Sportbund. Die Zeit der Planung, Antragstellungen und Beantragungen von Fördergeldern war dann im September des Jahres 1993 vorüber. Die positive Entscheidung des Regierungspräsidenten machte den Weg frei.


Diese erfreuliche Botschaft konnte dann auch anlässlich der Feierlichkeiten zum 80sten Geburtstag unserer Schirmherrin, Sophie Freifrau von Boeselager, im Oktober 1993 öffentlich bekannt gegeben werden. Mit dem Spatenstich am 06.11.1993 begann ein weiteres großes Projekt in der Vereinsgeschichte, das ebenfalls wieder überwiegend in Eigenleistung erstellt wurde. Am 01.05.1996, ca. 6 Jahre nach dem Beschluss zum Bau, tausenden von Arbeitsstunden und einigen zwangsweisen Unterbrechungen konnte der neue Schießstand in einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben werden. Neue Schießdisziplinen konnten in unser Programm aufgenommen werden: KK-Gewehr, KK-Pistole, freie Pistole und Zimmerstutzen. Es kann geschossen werden auf Entfernungen von 10, 15, 25 und 50 Metern. Die Möglichkeit des Duellschießens ist gegeben. Voller Stolz kann man sagen, dass diese Anlage eine der modernsten ihrer Art und Zeit im Umkreis ist.


War auch in dieser Zeit dem Bau Priorität eingeräumt, so lag aber das gesellige Leben nicht brach. Die langjährigen guten Kontakte zu den ortsansässigen Vereinen und den Vereinen und Bruderschaften der näheren Umgebung konnten weiter ausgebaut werden. Nachdem unser bisheriges Vereinslokal „Zum Schlagbaum“ geschlossen wurde, konnten wir erfreulicherweise unseren Treffpunkt in das ebenfalls historische Gasthaus „Hotel zum Römerkanal“ verlegen. Es wurden gar neue Kontakte zu einem Schießverein in Leverkusen-Rheindorf und einer Schützen-Kameradschaft in Berzdorf geknüpft. Aus den anfänglichen Kontakten entwickelte sich rasch eine enge Freundschaft.


Bereits im Sommer 1998 begannen wir wieder mit Bauarbeiten. Dieser Bauabschnitt beinhaltete den Bau einer neuen Toilettenanlage mit abschließender Verklinkerung der Außenfronten. So präsentiert sich auch heute noch unser Schützenzentrum. Auch das gesellige traditionsbezogene Leben der Bruderschaft erlebte im neuen Jahrtausend einen Höhepunkt. Am Schützenfestsamstag des Jahres 2000 konnte erstmals in der Vereinsgeschichte ein Schützenkaiserpaar gekrönt werden, Elisabeth und Stefan Mahlberg; ein glückliches Regentenpaar. Es folgten im Jahre 2012 Heidrun und Uwe Däwes und in 2013 Petra und Peter Scheben.


Die Buschhovener Schützen hatten alle Voraussetzungen voller Zuversicht in das neue Jahrtausend hineinzugehen. So standen denn für das Jahr 2002 drei große Veranstaltungen, scherzhaft auch als „Englische Wochen“ bezeichnet, an; das 53. Bezirksschützenfest des Bezirksverbandes Vorgebirge (ebenfalls 75 Jahre alt), die Jubiläumsveranstaltung für 75 Jahre Schützen in Buschhoven und natürlich unser alljährliches Schützenfest. Das Bezirksschützenfest war als Großveranstaltung einzustufen, selbst Gäste aus der französischen Partnerstadt von Buschhoven, Quesnoy sur Deul, waren mit einer großen Abordnung einschließlich einer Musikkapelle in unser umfangreiches Programm einzubauen.


Das Jahr 2003 begann für die Bruderschaft wie alljährlich mit der Jahreshauptversammlung. Es standen Neuwahlen an. Der Schock saß tief, als es nicht gelang einen neuen gesetzlichen Vorstand zu wählen. Es wurde eine 2. Mitgliederversammlung für den 14.02.2003 einberufen, die letztlich über Fortbestand oder Auflösung der Bruderschaft zu bestimmen hatte. Die Übernahme von Ehrenämtern, die sowohl Verantwortung, Zeitaufwand aber auch Risiko beinhalten, sind nur noch schwer vermittelbar. Nach 6 langen Wochen konnte aufgeatmet werden, ein neuer Vorstand unter der Leitung des 1. Brudermeisters Josef Klinkhammer konnten ihre Aufgaben angehen. Der bisherige 1. Brudermeister Peter-Josef Scheben wurde zum Ehrenbrudermeister ernannt.


In der Folgezeit hatte die Bruderschaft eine ganze Menge Vereinsaustritte zu verkraften. Beim Umgang mit der Waffe gab es aufgrund schlimmer nationaler und internationaler Vorkommnisse mehrmals in Folge eine Verschärfung der Waffengesetze. Die Aquise von Sportschützen wurde schwieriger, aber auch die von Schülern und Jugendlichen.


Nachdem im Jahre 2003 die Jugendleitung ebenfalls vakant war, übernahm Nicole Overkamp die Leitung der Schützenjugend, um die schwierige Aufgabe eines Neuaufbaus anzugehen. Unterstützt wurde Sie in Ihrer Aufgabe durch den Ehrenbrudermeister Peter-Josef Scheben. Es galt zunächst, die Schüler und Jugendlichen (ab 12 Jahre) in den Umgang mit dem Luftgewehr einzuführen und sie im sportlichen Schießen auf Wettkämpfe vorzubereiten. Bei jüngeren Schützinnen und Schützen wurden die Schießergebnisse über elektronische Schießanlagen ermittelt. Bei den Bezirksmeisterschaften im Jahre 2005 konnten die Jungschützen die Bezirkskette erringen, wie zuvor in den Jahren 1977, 1979, 1983, 1984, 1985, 1990, 1993 und zuletzt 2013. Die Schüler konnten die Bezirksschülerkette in den Jahren 2012, 2013 und zuvor seit Bestehen dieses Wettbewerbs 1982, 1983 und 1985.
Darüber hinaus galt es ein interessantes Unterhaltungsprogramm mit sportlichen Einlagen, Gesellschaftsspielen, Grillen, gemeinsames Übernachten in der Schützenhalle bis hin zu Wochenend-Zeltlagern in den Jahresterminplaner mit einzubringen. So ist das Wochenend-Zeltlager der Schützenjugend, erstmals 2006 in der Eifel durchgeführt worden; mit sehr viel Zuspruch. Fortan war und ist es eine jährliche Einrichtung – seit 2012 in Wachtendonk.


Bei den geselligen Veranstaltungen erlebte das Ostereierschießen eine Renaissance, beim Schützenfest fiel der Schützenfestmontag weg; die neuen Majestäten wurden fortan im Sommer ermittelt. An unserem Schützenzentrum wurde eine neue Dacheindeckung erforderlich, die überwiegend in Eigenleistung erbracht werden konnte.


Bei der Neuwahl 2009 stand Josef Klinkhammer nicht mehr zur Disposition. Zum neuen Brudermeister wurde Peter Josef Wolff gewählt. Den neuen Vorstand erwarteten umfangreiche Aufgaben. Es wurde beschlossen nur noch 2 auswärtige Schützenfeste – in Oberdrees und in Heimerzheim – zu besuchen, zusätzlich das Bezirksschützenfest. Das sportliche Schießangebot sowohl bei den Historischen Schützenbruderschaften als auch beim RSB/DSB wurde erweitert. Ein wesentliches Ziel der Vereinsarbeit galt und gilt der Jugendarbeit und der Nachwuchsförderung. So nahmen unsere Schüler am 09.10.2010 erstmals am Kids-Cup (eine Veranstaltung des RSB) teil und waren sehr erfolgreich. Diese Veranstaltung konnte im Jahre 2012 in Buschhoven ausgetragen werden. Eine Bogenschützenabteilung wurde mit Leben gefüllt. Als entsprechende Trainingsfläche wurde das Gelände auf dem KK-Stand vorgesehen. Die Umsetzung dauert an.


Bei den nunmehr erforderlich gewordenen Satzungsänderungen fand der Vereinsumbau, abgesegnet von der Mitgliederversammlung, von einer Bruderschaft in einen Sport – Schützenverein ebenfalls seinen Niederschlag. Nach erfolgter Eintragung im Vereinsregister Anfang 2013 präsentierten wir uns als Sport – Schützenverein „St. Sebastianus“ Buschhoven e. V. – ein eingetragener Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit zur Pflege des Schießsports und des traditionellen Schützenbrauchtums – kurz SSV Buschhoven, jetzt unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Peter Josef Wolff.


Einen Feuchtigkeitseinbruch auf dem KK-Stand wurde kurzfristig durch Freilegung der Außenmauer – Richtung Sportplatz – und Neuabdichtung Einhalt geboten. Alle anfallenden Arbeiten konnten in Eigenleistung erfolgen.


Festlicher Höhepunkt des Schützenjahres ist nach wie vor unser Schützenfest. Die gekrönten Häupter werden ab 2011 jeweils beim Patronatsfest im Januar eines jeden Jahres ermittelt. Aus gesundheitlichen Gründen musste Peter Josef Wolff Ende 2013 vorzeitig die Position des 1. Vorsitzenden zur Disposition stellen. In der Jahreshauptversammlung 2014 wurde Marcus Meyer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Wir schauen voller Zuversicht in die Zukunft.